Wie Sophus mit Liebestränken experimentiert - Teil 2

Ich gebe zu, jetzt wird es kurzzeitig mal etwas schlüpfrig. Aber zu Beginn ist der Sophus halt einer wie Casanova. Der wollte die Frauen auch nur begreifen, nicht verstehen. (Zitat, ich weiß aber nicht mehr von wem. Vermutlich Hans-Joachim Kulenkampff.)

Sophus zieht also mit Liebestränken durch die Bars von Wernigerode und macht sich mit deren Hilfe an Frauen heran. Das ist gewiss nicht die feine englische Art und früher oder später, wird er wohl dafür auch zur Rechenschaft gezogen.

Wie "Eroteria!" und "Amoroso greco" wirken? Das erfahren Sie im folgenden Text!

 

Ich gebe zu, jetzt wird es kurzzeitig mal etwas schlüpfrig. Aber zu Beginn ist der Sophus halt einer wie Casanova. Der wollte die Frauen auch nur begreifen, nicht verstehen. (Zitat, ich weiß aber nicht mehr von wem. Vermutlich Hans-Joachim Kulenkampff.)

 

Als die Stimmung im Laufe des Abends lockerer wurde, machte er sich bereit. Schließlich kam eine vollbusige Rothaarige an die Bar, um eine Bestellung aufzugeben. Er hatte gesehen, dass sie nur in Begleitung eines anderen Mädchen an einem Tisch in der Ecke saß. Die Andere sah absolut durchschnittlich aus, braunes Haar, blasser Teint, kleiner Busen – nichts was ihn interessierte. Aber die Rothaarige, die neben ihm an der Bar lehnte, war wirklich eine scharfe Braut. Ihr knackiger Hintern wurde von dem kurzen Kleid nur notdürftig verdeckt. Diese Frau brauchte vermutlich nicht einmal einen Liebestrank um heiß zulaufen.

„Die gehen auf mich“, sagte er zum Barkeeper, als die Rote ihre Bestellung aufgegeben hatte.

„Oh.“ Ihr Mund formte einen perfekten Kreis. Sophus stellte sich vor, wie er sich um seinen Besenstiel schloss.

„Und für mich einen Whiskey-Mix“, fügte er hinzu.

„Können wir das wirklich annehmen?“

„Aber klar, ich lade euch ein. Ich bin heute allein und ein bisschen Gesellschaft würde mir gut tun.“

„Du hast doch Hintergedanken.“ Anzügliches Grinsen zeigte sich im Gesicht der Rothaarigen. Die brauchte eindeutig keinen Liebestrank. Sie war offenbar selbst auf der Pirsch. Sophus war ein wenig enttäuscht, weil er sich mit der blassen Brünetten begnügen müsste, wenn er die Wirkung auf Muggelfrauen testen wollte.

Der Barkeeper reichte die Drinks rüber, nahm das Geld und wandte sich dem nächsten Gast zu. Sophus und seine neue Bekanntschaft gingen zum Tisch hinüber.

„Wie heißt ihr beiden Hübschen?“

„Annika“, sagte die Rothaarige.

„Dora“, ließ sich die andere schüchtern vernehmen. Sie hatte eine angenehme Stimme.

„Ich heiße Sophus.“

„Sophus?“ Annika kreischte vor Lachen. „Was ist denn das für ein komischer Name?“

„Altes …“ Sophus schluckte ‚Zauberergeschlecht‘ herunter und sagte stattdessen: „Griechischer Name, Sophia kennt ihr sicher.“ Er hoffte, die grammatikalische Ungereimtheit fiele den beiden Mädchen nicht auf.

Sie schwatzten eine Weile, schließlich ging Annika erneut Drinks holen. Sie bestand darauf, dass diesmal die Reihe an sie kam, zu bezahlen.

Während Annika an der Bar stand, nestelte Sophus die Phiole aus seiner Jacke und verbarg sie in der Hand, dabei erzählte er Dora von seinem angeblichen Beruf als Automechaniker.

Er hatte sich, wie viele Zauberer, eine Legende über ein Muggelleben zugelegt. Passenderweise behauptete er, Fortbewegungsmittel zu reparieren. Er hatte sich sogar ein wenig Wissen über diese Maschinen angelesen, um nicht sofort aufzufliegen, wenn ihm neugierige Fragen gestellt wurden. Dora schien aber eher gelangweilt, während sie seinem Gerede über Getriebe und Zündkerzen lauschte.

„… und dann habe ich erst einmal nachgesehen, ob Benzol im Tank … ah, da kommen die Getränke.“

„Du meinst Benzin?“

„Nein, ich meine die Drinks.“ Sophus war kurzzeitig verwirrt. „Ach so, ja, natürlich meine ich Benzin. Vielleicht sollte ich langsamer trinken.“

Er griff nach dem Glas, das für Dora bestimmt war und einen alkoholfreien Drink enthielt. Dora war in diesem Etablissement definitiv fehl am Platze.

Während er den Drink zu dem Mädchen hinüberschob, ließ er im Schutz seiner Hand ein paar Tropfen des Zaubertrankes aus der Phiole in das Glas fallen. Selbst nach Muggelbegriffen war er ein geübter Zauberer.

Nach etwa zehn Minuten begann Dora, unruhig auf ihrem Platz herumzurutschen. Sie atmete heftiger. Sie versuchte verzweifelt ihren kleinen Busen herauszurecken, um Aufmerksamkeit zu erregen. Aber Sophus war der Einzige, der von Dora wirklich Notiz nahm, und dies nur, weil er die Wirkung seines Gebräus beobachten wollte.

„Meine Güte, ist das warm hier.“ Dora öffnete die oberen beiden Blusenknöpfe. Annika sah sie seltsam an.

„Findest du?“

Dora achtete gar nicht auf ihre Begleiterin, sondern grinste Sophus an. Ein unvoreingenommener Muggel hätte sie für verknallt oder angetrunken gehalten.

Sophus sah Doras rechte Hand unter dem Tisch verschwinden. Er fragte sich, ob sie, wie Annika, ein Kleid trug oder Hosen anhatte, was besser zu ihrem sonstigen Auftreten gepasst hätte. Dies würde es ihr deutlich schwerer machen, an den Stellen herumzuspielen, die jetzt mit solcher Macht Beachtung forderten.

Sophus machte mit Annika Konversation, behielt jedoch die ganze Zeit Dora im Auge, die mit entrücktem Blick an ihrem Platz saß, stoßweise atmete und auch sonst alle Symptome zunehmender Wollust zeigte.

Schließlich hielt es die junge Frau offenbar nicht länger aus. „Ich muss mal kurz für kleine Mädchen“, sagte sie. Als Annika, typisch, ebenfalls aufstehen wollte, um Dora zu folgen, legte diese eine Hand auf deren Schulter und sagte: „Bleib nur hier, ich bin gleich zurück.“

Schon war sie in Richtung der Toiletten verschwunden.

„Oh, ich muss auch mal kurz weg“, erklärte Sophus, kaum das sich Dora vom Tisch entfernt hatte. „Dringender Anruf.“

Er sprang auf und eilte Dora nach, die er gerade noch um eine Ecke biegen sah. Mit langen Schritten gelang es ihm, sie kurz vor dem angestrebten Ziel einzuholen.

„Ich komme mit“, sagte er forsch.

Dora blickte ihn an, errötete, doch dann strahlte sie. An der Tür zu den Damentoiletten, die vor denen zu für die Herren zu passieren war, trat Dora ihm in den Weg. Sie packte ihn an den Aufschlägen seines Jacketts, zog ihn zu sich heran und küsste ihn feurig. Sophus verging Hören und Sehen bei diesem Kuss. So viel Leidenschaft hätte er selbst mit magischer Hilfe der blassen Dora nicht zugetraut.

Als er kaum noch Luft bekam, ließ Dora von seinem Mund ab, stieß ihn durch die Tür der Damentoilette und sagte einfach: „Komm.“

Sie dirigierte ihn zu einer der Boxen, schob ihn hinein, folgte und schloss hinter sich die Tür zu dem kleinen Kabinett. Kaum waren sie darin allein, nestelte sie bereits am Gürtel seiner Hose.

„Du willst es doch auch“, sagte sie schwer atmend.

Was sich danach abspielte, war für Sophus wie der Traum einer schwülen Sommernacht. Leider war der Ort der Handlung kein Garten mit von Blütenduft schwerer Luft umgeben von Vogelsang, sondern eine Toilette in einer Bar. Der Duft war entsprechend und die Vogelstimmen wurden durch Geräusche aus der Nachbarbox ersetzt.

Dora explodierte förmlich in seinen Armen. Wie bei einem Vulkan, der  jahrhundertelang Druck angestaut hatte, brach das Feuer der Leidenschaft aus ihr hervor. Sophus wurde mitgerissen, ließ sich tragen von dieser Welle der Sinnlichkeit und als sie beide fast gemeinsam Erlösung fanden, sanken sie erschöpft jeweils in die Arme des Anderen.

„Meine Güte“, sagte Dora an seinem Ohr, „so etwas habe ich noch nie getan.“ Sie entfernte ihren Kopf von seinem und blickte ihm forschend ins Gesicht. Da war die unausgesprochene Frage in ihrem Blick, ob er etwas verraten würde.

Sophus lächelte und schüttelte den Kopf.

„Es war schön“, sagte er schlicht.

„Aber jetzt ist es vorbei.“ Dora erhob sich von ihm und ließ die schlaff werdenden Reste eines stolzen Zauberers zurück. Sie zog Höschen und Jeans wieder an ihren Platz, nachdem sie sich notdürftig mit Papier gereinigt hatte. Dann öffnete sie die Tür der Box einen Spalt, lugte hinaus und winkte Sophus ihr zu folgen. Am Ausgang des Raumes trafen sie auf eine junge Frau, die gerade hineintreten wollte.

„Verzeihung“, murmelte Sophus und schlüpfte eilig hinaus. Die andere wandte verblüfft den Kopf.

„Bei den Herren war alles besetzt“, erläuterte Dora und folgte Sophus zum Tisch.

Seit jenen Tagen waren inzwischen zwei Jahre vergangen. Sophus war immer wieder Gast in den verschiedenen Bars der Stadt, und meist hatte er eines seiner Gebräue dabei. Wenn er alle Zutaten beschaffen konnte, war es Eroteria, aber er griff auch gern auf Liquidosa Vagis zurück, obwohl ihm die Wirkung ein wenig zu schnell und zu heftig erfolgte.

Einmal hatte er es mit Dominataria versucht, aber der war ihm entweder misslungen oder er hatte die falsche Dosis gewählt, denn alles, was er damit geerntet hatte, waren ein paar saftige Ohrfeigen gewesen. Seltsamerweise hatte er diese verabreicht bekommen, bevor er der Dame überhaupt zu nahe getreten war. Sie hatten die ganze Zeit gemeinsam an der Bar gestanden und sich über einen aktuellen Film unterhalten, da knallte die junge Frau ihm plötzlich mit Schwung ihre Hand ins Gesicht, dass es klatschte.

„Aber …“ Da fing er die Nächste. Schließlich bekam er eine dritte Salve zu spüren, dann drehte sich sein vermeintliches Opfer um und verschwand.

Der vierte Trank, den Sophus je probiert hatte, hieß Amoroso greco. Aber auch dessen Wirkung entsprach nicht seinen Vorlieben.

Die Frau war sehr zutraulich geworden, hatte ihn zu sich nach Hause eingeladen und sich dann vor seinen Augen entkleidet. In aufreizenden Posen war sie vor ihm herumgetanzt und hatte ihn immer erregter werden lassen. Schließlich hatte sie ihm sehr direkt mitgeteilt, was sie von ihm erwartete.

Sie begehrte seine Dienste an ihrem Hintereingang und sagte dies mit drastischen Worten. Sie benutzte das F-Wort, obwohl sie eine Frau war, der er kaum zugetraut hätte, dass sie dieses kannte. Als er sie am Beginn des Abends ausgewählt hatte, waren es gerade ihre hochgeschlossene Bluse und der knielange, klassische Rock gewesen, die ihn dazu bewogen hatten, sie auszuwählen. Diese Dame, die „prüde“ in unsichtbarer Schrift auf der Stirn tätowiert hatte, war für ein Experiment mit Liebestränken wie geschaffen gewesen.

Er hatte sich drücken wollen, hatte gesagt, so etwas hätte er nie zuvor probiert, aber sie hatte ziemlich unwirsch reagiert, ihn einen Schlappschwanz und Wichser geschimpft, zwei weitere Ausdrücke, die er nicht von diesen Lippen erwartet hatte, und war nahe daran gewesen, seine Beinkleider aus dem Fenster zu werfen.

Das wollte er nicht riskieren, weshalb er gehorchte. Im Nachhinein musste er zugeben, dass auch diese Form des Verkehrs nicht unangenehm war, aber die klassische Variante – zur Vordertür rein – war ihm lieber.

 

Kommentare: 0 (Diskussion geschlossen)
    Es sind noch keine Einträge vorhanden.

Ich mag:

Besucherzaehler