Wie Sophus mit Liebestränken experimentiert

Bevor es losgeht eine kurze Bemerkung: Ich muss mich bei allen entschuldigen, die Harry Potter vergöttern. Dies ist keine wie auch immer geartete Fortsetzung. Ich habe mich nur der Welt bedient, die in diesen Büchern geschaffen wurde. Aber ich denke, ich habe genug Neues hinzugefügt, um diese Geschichte als eigenständiges und vor allem mein Buch bezeichnen zu dürfen. Nicht zuletzt dürfte es interessant sein, wo Zauberer in Deutschland lernen und leben, was Muggelisten sind, wie man die Wirkungsdauer von Zaubertränken steuert, was ein Fachzauberer für mechanische magische Objekte ist und ob die Gesetze zur Illusionierung von Muggeln bald fallen.

 

Sophus Schlosser war ein Zauberer der dritten Kategorie. Zum Leidwesen seiner Eltern zeigte sich frühzeitig, dass er keine besonderen Talente besaß. Er absolvierte die Zauberschule in den Hohneklippen mit Ach und Krach und begann eine Lehre bei einem Fachzauberer für mechanische magische Objekte. Das war die heutige hochtrabende Bezeichnung für einen Besenbinder. Weiter hatte er es auch mit vierunddreißig nicht gebracht. Er reparierte defekte Besen.

Worin Sophus verborgene Talente bestehen und was er in den Bars von Wernigerode treibt? Lesen Sie weiter!

 

Bevor es losgeht eine kurze Bemerkung: Ich muss mich bei allen entschuldigen, die Harry Potter vergöttern. Dies ist keine wie auch immer geartete Fortsetzung. Ich habe mich nur der Welt bedient, die in diesen Büchern geschaffen wurde. Aber ich denke, ich habe genug Neues hinzugefügt, um diese Geschichte als eigenständiges und vor allem mein Buch bezeichnen zu dürfen. Nicht zuletzt dürfte es interessant sein, wo Zauberer in Deutschland lernen und leben, was Muggelisten sind, wie man die Wirkungsdauer von Zaubertränken steuert, was ein Fachzauberer für mechanische magische Objekte ist und ob die Gesetze zur Illusionierung von Muggeln bald fallen.

 

Sophus Schlosser war ein Zauberer der dritten Kategorie. Zum Leidwesen seiner Eltern zeigte sich frühzeitig, dass er keine besonderen Talente besaß. Er absolvierte die Zauberschule in den Hohneklippen mit Ach und Krach und begann eine Lehre bei einem Fachzauberer für mechanische magische Objekte. Das war die heutige hochtrabende Bezeichnung für einen Besenbinder. Weiter hatte er es auch mit vierunddreißig nicht gebracht. Er reparierte defekte Besen.

Die dunklen Zeiten waren an den deutschen Zauberern ohne großen Einfluss vorübergegangen. Das lag wohl daran, dass es in Deutschland bereits einmal einen dunklen Lord gegeben hatte, der der Meinung gewesen war, die Menschen in edle und schlammblütige einteilen zu müssen. Er war ein Muggel, ein Nicht-Zauberer, gewesen, aber das hatte nicht bedeutet, dass er seine Wahnideen nicht mit der gleichen Brutalität durchgesetzt hatte wie ein großer Meister der schwarzen Magie. Diese Zeit hatte sich im Geschichtsgedächtnis festgesetzt und machte die Menschen in Deutschland vorsichtig, wenn jemand davon sprach, dass eine Sorte Menschen besser oder auch nur anders wäre als die andere.

Also blieben die Zauberer in diesem Land von Todessern weitgehend verschont. Man entsandte einige Hilfstruppen nach England und Frankreich, hielt sich ansonsten aber bedeckt.

Alles, was Sophus mit den Zeiten des dunklen Lords in Großbritannien in Verbindung brachte, war eine größere Anzahl zu reparierender Besen. Da in den befreundeten Ländern heftige Kämpfe tobten, waren die dortigen Werkstätten überlastet. Der Bedarf nach neuen Besen war immens. Plötzlich erinnerte man sich an die lange Tradition, die Deutschland bei der Besenbinderei hatte. Natürlich waren die Produktionsstätten im Harz und in der Rhön seit fünfzig Jahren durch die Werkstätten „CleanSweap“ und „Nimbus“ in England und Frankreich überflügelt worden, aber als dort nicht gearbeitet werden konnte, weil man sich im Bürgerkrieg befand, griff man gern wieder auf die Modelle „Flotter Feger“ und „Blanker Hans“ zurück.

Sophus war bei der Arbeit in der Werkstatt flink. Er hatte wirklich kein großes Talent für die pure Magie, aber mechanische Arbeiten gingen ihm flott von der Hand. Er hatte, das sagten auch die Frauen, geschickte Hände.

Die Frauen!

Es ist nicht ganz korrekt, zu behaupten, Sophus hätte während seiner Ausbildung in den Hohneklippen kein Talent bewiesen. Er hatte sogar zwei Talente gezeigt.

Erstens war er der Beste seines Jahrgangs gewesen, was das Brauen von Zaubertränken betraf. Keiner machte ihm etwas vor, wenn es darum ging, „Glück, Liebe oder Tod in Flaschen zu füllen“, wie er es in einem seiner Lehrbücher gelesen hatte. Und er nutzte seine Fähigkeiten weidlich. Er verzichtete auf Glück und Tod, aber Liebe zog er auf Phiolen ab, wann immer er Zeit erübrigen und sich in das Zaubertränke-Kabinett schleichen konnte.

Damit kommen wir zu seinem zweiten Talent, das nur die Mädchen seines Jahrgangs schätzen gelernt hatten. Er besaß einen sehr standhaften Zauberstab. Er konnte eine junge Hexe damit in wenigen Minuten in ein zuckendes Bündel Lust verwandeln, das an nichts anderes denken konnte als an den eigenen Körper und die darin pulsierenden Säfte. Dieses Talent zeigte sich natürlich erst zum Ende seiner Ausbildung.

Da Sophus auch nicht hässlich von Angesicht war, standen die jungen Hexen an seinem Bett Schlange. Es hatte sich herumgesprochen, dass seine magischen Fähigkeiten an diesem Ort jene im Unterricht um ein vielfaches überstiegen. Brachte er es in Zauberspruchkunde kaum fertig, einen Frosch fliegen zu lassen, so erzählte man sich in den Mädchenschlafräumen davon, dass eine junge Hexe auf seinem Besen schneller in den Himmel kam als mit dem neusten Nimbus-Modell.

Nach dem Abschluss der Zauberschule, den er mit Ausnahme von „Zaubertränke“ nur mit großer Mühe erreichte, fand Sophus eine Anstellung bei einem Besenbinder, Verzeihung, Fachzauberer für mechanische magische Objekte, in Wernigerode.

Hier, am Fuße des Brockens, war von jeher die Hochburg der deutschen Flugbesenproduktion. In den alten Zeiten hatten ungesicherte Testflüge für die Legende gesorgt, die Hexen versammelten sich auf dem Blocksberg, um mit dem Teufel zu tanzen. Heutzutage tat man natürlich alles, um zu verhindern, dass Muggel eines der neuen Modelle bei einem Probeflug erblickten. Und wenn es doch einmal zu einem unliebsamen Zwischenfall kam, war garantiert nicht vom Teufel die Rede. Dann las man wieder einmal von einer Ufo-Sichtung. Andere Zeiten, anderer Unsinn.

Sophus mietete eine kleine Wohnung in der bunten Stadt am Harz, wie sich Wernigerode gern selbst in Prospekten nannte. Außerdem legte er sich eine Garage am Rande der Stadt zu. Er hatte kein Auto. Wozu hätte er einen stinkenden fahrbaren Untersatz haben sollen? Besen waren schnell und umweltfreundlich. Aber er benötigte einen Ort, wo er ungestört seine Zaubertränke brauen konnte.

Er richtete sich in der Garage einen Raum ein, den Muggel als Labor bezeichnet hätten. Außerdem ließ er sich einen Kamin setzen. Der Maurer, der diese Arbeit für ihn verrichtete, hielt ihn, einfach ausgedrückt, für bekloppt. Welcher normale Mensch lässt sich in eine Garage einen Kamin mit Esse einbauen?

Als der Kamin stand, ließ er ihn und das entsprechende Gegenstück in seiner Wohnung beim Flohnetzwerk registrieren. Jetzt musste er nicht einmal mehr fliegen, um in sein Labor zu kommen. Er warf einfach etwas grünes Pulver in die offenen Flammen, stieg hinterdrein und sagte den Zielort an. Sekunden später kam er an. Das ganze hatte nur einen Haken: Eine Registrierung beim Flohnetzwerk kostete Einiges. Jeden Monat ging ein Gutteil seines Lohnes für diesen Luxus drauf. Wenn er ehrlich war, musste Sophus zugeben, dass ein Auto zumindest billiger gewesen wäre. Aber ein Auto war so muggellike …

Andererseits konnte man genau deshalb mit einem Auto bei Muggelfrauen punkten, während ein Kamin in einer kleinen Mansardenwohnung oder gar in einer Garage eher als schrullig angesehen wurde.

Aber Sophus benötigte für seine Bemühungen um die Gunst von Muggelfrauen keinen fahrbaren Untersatz. Er musste sie nicht einmal auf dem Besen mitnehmen, und über der Stadt einen Rundflug machen, obwohl das sicher Eindruck auf die eine oder andere gemacht hätte. Alles was er benötigte, war eine Phiole mit einem seiner Liebestränke und ein unbeaufsichtigter Drink in einer Bar.

Es war natürlich für Zauberer verboten, sich Muggeln gegenüber auf magische Weise einen Vorteil zu verschaffen, aber darüber hatte er sich nie Sorgen gemacht. Nach seiner Meinung entschädigte er die Frauen ausreichend durch sein Durchhaltevermögen. Wenn jemand ihn mit einem schwarzen Magier verglichen hätte, würde er die Anschuldigung weit von sich gewiesen haben. Und wahrscheinlich steckte wirklich weniger Boshaftigkeit, als Gedankenlosigkeit in ihm, wenn er mit seinen Phiolen auf die Pirsch ging.

Sophus hatte sich niemals an Amortentia versucht, dem stärksten bekannten Liebestrank. Aber von den vier anderen Gebräuen, die er ausprobiert hatte, erfüllten drei in den meisten Fällen einen ähnlichen Zweck. Schöne Muggelfrauen sanken in seine starken Arme, ließen sich von ihm nach Hause begleiten oder kamen mit in seine Mansardenwohnung und ließen sich von seinem Luststab verzaubern.

Sophus erinnerte sich noch gut an sein erstes Experiment. Er hatte eine kleine Menge Liquidosa Vagis aus seiner Schulzeit übrig gehabt, ein Trank der weniger Liebe, als sexuelle Gier erzeugte. Er war nicht direkt verboten, in Zaubererkreisen aber verpönt. Man durfte ihn seiner Ehefrau, Geliebten oder Freundin verabreichen, wenn diese zu selten bereit war, sich den Freuden der Liebe hinzugeben, aber man erzählte es nicht seinen Freunden oder Kollegen. Und natürlich erst recht nicht derjenigen, der man den Trank verabreichte.

 

Er hatte die Phiole in Watte gepackt, damit sie nicht zerbrach, und dieses Bündel in die Innentasche seines Jacketts gesteckt. So ausgerüstet war er in eine Bar spaziert. Nach einem flüchtigen Blick auf die anwesenden Damen hatte er es sich zunächst am Tresen bequem gemacht und einen Drink genommen. 

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